#58 TheoDonnerstag – Wie siehst du denn aus?

Weißt du gerade eben noch, wie du ausschaust?
Ich meine so ganz ohne Spiegel oder Handy-Kamera.
Du hast da einen Fleck …
… nicht daaa, auf der anderen Seite.
… nein nicht da, viel weiter drüben.
… Spaaaaaaß
In der Bibel wird uns genau dieses Bild vorgestellt.
Ein Vers etwas aus dem Kontext gerissen:
„[…] der gleicht einem Mann, der sein natürliches Gesicht in einem Spiegel betrachtet.
Jakobus 1,23-24 (ELB)
Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen,
und er hat sogleich vergessen, wie er beschaffen war.“
Im letzten #Theodonnerstag ging es um Stabilität im Leben und wie Jesus bzw. das Wort Gottes uns Stabilität gibt.
Heute sehen wir, wie du dein wirkliches „ICH“ kennenlernst, bzw. wie du überhaut erst weißt, wie du aussiehst.
Für den sichtbaren Teil von uns selbst gibt es so tolle Sachen wir ein Spiegel.
Der Schein trügt
Nun ist aber auch in einem Spiegel nicht alles so wie es scheint.
Rechts ist z.B. nicht mehr rechts, sondern plötzlich links und das was ich mit meinem Kopf verdecke, sehe ich trotzdem nicht. Habe ich zwei Spiegel, kann ich mich unendlich oft sehen. Mit Spiegeln lässt sich sogar um Ecken schauen, oder mit dem Auto rückwärtsfahren. Mit einem Spiegel kann ich nicht nur Licht spiegeln, sondern auch Wärme.

Ein Spiegel ist etwas super tolles, aber ein Spiegelbild ist nicht real, es gibt nur die Realität wieder. Und gerade im Auto braucht es dann doch etwas Übung rückwärts nur mit Spiegeln geradeaus zu fahren. Es war sehr spannend, als meine Kinder zum ersten Mal sich bewusst in einem Spiegel erkannt haben.
Trotzdem ist ein Spiegelbild super um dann doch festzustellen, dass ich eben doch keinen Fleck im Gesicht habe. Womit kann man seinen Splitter oder gar Balken im Auge am Besten entfernen, wenn nicht mit einem Spiegel? Und wo schaut man hin, wenn man wissen möchte, ob man vielleicht einen Fleck auf dem inneren Menschen hat?
Ein Spiegel für das Innere
Die Antwort ist einfach: Die Bibel, ein perfekter klarer Spiegel.

Sie ist nicht nur ein Spiegel in eine andere unsichtbare Welt, in ihr siehst du auch dich selbst, bzw. dein Selbst. In der Bibel erkennst du wer und wie du bist. Nur in ihr erkennst du wer und wie du wirklich bist.
Das Problem
„Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen,
Jakobus 1,24 (ELB)
und er hat sogleich vergessen, wie er beschaffen war.“
Wenn das schon für den sichtbaren Spiegel gilt, wie viel mehr gilt es dann für den nicht sichtbaren Spiegel, den Spiegel für den inneren Menschen?
Hand aufs Herz, wir lesen alle viel zu wenig in diesem Spiegel (der Bibel) … und wenn wir dann doch mal in diesen Spiegel schauen (Bibel lesen), dann verstehen wir nicht, was wir dort sehen. In der Bibel wird dem Volk Gottes mal vorgeworfen, dass sie zwar Augen haben, aber doch nicht sehen. Jesaja 6,9 / Jeremia 5,21

Ist ja auch klar, weil links ja nicht mehr links ist. Wir brauchen Übung und Routine. Wie bei einem Kleinkind erkennt man nicht immer sofort das Gesamtbild und dass ich es bin, der mir da gegenüber steht.
In der Bibel heißt es, dass all die Geschichten, Symbole, Feste ein Schatten oder Abbild oder Spiegelbild auf etwas anderes, zukünftiges oder unsichtbares sind. (Kolosser 2,17 / Hebräer 8,5 / Hebräer 9,24)
Selbst die Taufe als Handlung ist nur ein Abbild oder Spiegelbild auf etwas, das im Unsichtbaren liegt. (1.Petrus 3,21)
Und wenn wir von Handlungen sprechen, so verleitet uns auch ein Spiegelbild zu Handlungen.
Handlungsaufforderung
Wo wir wieder bei unserem Bibelvers wären, den ich etwas unsanft aus dem Zusammenhang gezogen habe:
„Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen!
Jakobus 1,22-25 (ELB)
Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter,
der gleicht einem Mann, der sein natürliches Gesicht in einem Spiegel betrachtet.
Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen,
und er hat sogleich vergessen, wie er beschaffen war.
Wer aber in das vollkommene Gesetz der Freiheit hineingeschaut hat und dabei geblieben ist,
indem er nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes ist, der wird in seinem Tun glückselig sein.“
Zuerst kommt das Hören des Wortes Gottes, also das lesen in der Bibel, das schauen in den Spiegel. Das kann sehr unangenehm und auch peinlich sein, was einem da entgegenblickt. Aber dann schreitet man zur Tat, dann putzt man sich den Fleck aus dem Gesicht oder versucht den Balken aus seinem Auge zu entfernen. Wer aber vom Spiegel weggeht ohne den Fleck zu entfernen oder wer gar nicht mehr hineinsieht … ja, der vergisst ganz schnell, wie er aussieht oder mal ausgesehen hat.
Ja, es kann sehr unangenehm sein, aber danach ist man sauber.
Erst wenn es sauber ist, kann es heilen.
Daher wird das Wort Gottes auch mit einem Wasserbad verglichen, in dem wir gereinigt werden. (Epheser 5,26)

Ein Blick der trifft
Warum spreche ich also dieses Thema an?
Mich hat ein Wort beim lesen vom Jesaja sehr getroffen. Das Buch lesen wir derzeit im Bibellesekreis. Da meint man, man hat dieses lange Buch gemeistert und dann kommt da das letzte Kapitel – Kapitel 66. Dazu gibt es irgendwann hoffentlich einen extra #TheoDonnerstag:
„Da schlachtet jemand ein Rind – erschlägt aber auch einen Menschen –,
Jesaja 66, 3 (NeÜ)
da opfert einer ein Schaf – bricht aber auch einem Hund das Genick –,
da bringt einer Speisopfer dar – und versprengt Schweineblut dabei –,
da verbrennt er Weihrauch für mich – und segnet einen Götzen.
Sie haben ihre eigenen Wege gewählt, an ihren Scheusalen Gefallen gefunden; […]““
Ein ziemlich komischer Vers und auch ziemlich Martialisch.
Das mag dich jetzt vielleicht auch überhaupt nicht treffen.
Vielleicht denkst du auch, was das nun wieder soll.
In dem Vers geht es um Gottesdienst und mich hat es aber sehr ins Nachdenken gebracht:
- Gott hat mir vergeben, deshalb darf ich machen was ich will?
- Ich gehöre doch sowieso zu Gott, jetzt kann ich meinen eigenen Weg gehen?
- Ich versündige mich an meinen Mitmenschen oder an mir selbst und dann gehe ich am Sonntag in den Gottesdienst wie wenn nichts ist?
Ja, das hat mich doch etwas mehr getroffen, als ich dachte.
Da denke ich doch auch über mein Leben und meinen Gottesdienst nach.
#TheoDonnerstag – UND DU?
- Wann hast du das letzte Mal in einen Spiegel geschaut?
- Wann hast du das letzte Mal in der Bibel gelesen?
- Wann hat dich das letzte Mal ein Bibelwort voll getroffen?
- Welches Bibel Wort hat dir den Spiegel vorgehalten und dir die Augen geöffnet?