#67  TheoDonnerstag – Der Name Jesus: (K)EINE Zauberformel?

#67  TheoDonnerstag – Der Name Jesus: (K)EINE Zauberformel?

Unsere Gottesdienste und auch unsere Treffen und unsere Besprechungen beginnen manchmal mit dem Bibelwort:

„Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen,
da bin ich in ihrer Mitte.“

Matthäus 18,20 (ELB)

Entsprechend enden unsere Gebete und unsere Predigten oft mit dieser Floskel:
„… in Jesu Namen, Amen“
In Gebeten meint man durch häufiges „Jesus“ sagen etwas zu bewirken und in modernen Lobpreisliedern meint man Gott anzubeten indem man den heiligen Namen, ja das heilige Wort sagt: „Jesus“.

Das Wort Jesus … einfach nur eine Zauberformel?
Oder doch ein Fluchwort, wenn wir bei einem Missgeschick „Oh Je(sus)“ oder gar „JESUS“ schreien?
Sage ich einfach „Jesus“ und es passt alles?
Hänge ich an mein Gebet einfach ein „in Jesu Namen, Amen“?
Proklamiere (verkündige) ich den Namen Jesus einfach in meinem Ort und es geschieht eine Erweckung?

Der Name Jesus

Was bedeutet Jesus eigentlich im Wortsinn?
Jesus war damals ein Allerweltsname, er geht auf eine sehr bekannte Person im Alten Testament zurück:
Josua.

Im hebräischen heißt Josua Jeschua oder Jehoschua.
Das ist wiederum zusammengesetzt aus Jehovah bzw. Jahweh
und aus Jascha (retten, helfen, Retter)

Jesus heißt also: Jahweh ist Rettung bzw. Gott rettet

Entzaubert

In Apostelgeschichte 19,13-17 lesen wir ein kurze Begebenheit, die zeigt, dass es nicht nur das bloße Sagen des Namen Jesus sein kann, keine Floskel, kein Zauberspruch.
Hier lesen wir, wie jüdische Dämonenaustreiber einen Geist durch „den Jesus, den Paulus predigt“ austreiben möchten.

Alles richtig gemacht? Oder? Ist etwa keine Heilung im Namen Jesu? Setzt Gott nicht Himmel und Erde in Bewegung wenn der Name Jesu gesprochen wird?

„Der böse Geist aber antwortete und sprach zu ihnen:
Jesus kenne ich, und von Paulus weiß ich.
Aber ihr, wer seid ihr?

Apostelgeschichte 19,15 (ELB)

Kein Wunder geschah!
Keine Geisteraustreibung!
Keine Erweckung!
Keine Heilung!
„Ich kenne euch nicht!“
Eine interessante Aussage dieses Dämonen, auf die wir später nochmals zurückkommen werden.
Der besessene Mensch richtete danach die sieben Geisterbeschwörer übel zu.

Gott lässt sich nicht zwingen!

Was lernen wir aus dieser Geschichte?
Gott lässt sich niemals zwingen und Gott hasst es, wenn wir etwas erzwingen wollen.
Gott hasst Form ohne Inhalt.
Ganz deutlich wird dies in einer meiner Lieblingsbibelstellen: Amos 5,21-23
Der Abschnitt beginnt mit: „Ich hasse, ich verachte (oder ich verwerfe) …“
Ja was? – Deine Feste und Festversammlungen, deine Opfer (alle) und den Lärm deiner Lieder und Instrumente.
Und heute würde Gott eventuell zu uns sagen:
„Ich hasse und ich verachte es, wenn du Lieder über meinen Sohn Jesus singst, aber nicht so lebst.“
„Ich hasse und ich verachte es, wenn du im Namen Jesus betest, aber nur für dich bittest.“
„Ich hasse und ich verachte es, wenn du den Namen Jesus proklamierst, aber dich nicht mal deiner Gemeindeleitung unterordnen kannst.“
„Ich hasse und ich verachte es, denn ich kenne dich nicht!
Zu hart diese Aussagen?

„Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr!, wird in das Reich der Himmel hineinkommen,
sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.
Viele werden an jenem Tage zu mir sagen:
Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt
und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben
und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan?
Und dann werde ich ihnen bekennen:
Ich habe euch niemals gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter!“

Matthäus 7,21-23 (ELB)

Der Name Jesus ist KEIN Zauberspruch!
Der Name Jesus ist auch KEIN heiliges Wort!
Der Name Jesus ist auch KEINE rituelle Gebetsfloskel!
Der Name Jesus ist KEIN Blankoscheck für alles was ich mir wünsche.

Was ist dieses „IM NAMEN JESUS“ also?

Was heißt es also, wenn in keinem anderen Namen das Heil und die Errettung ist? (Apostelgeschichte 4,12)
Was heißt es also im Namen Jesus alles zu beten und zu bitten und dann auch zu empfangen? … ALLES! (Johannes 14,13-14 / Johannes 15,16 / Johannes 16,23)
Was heißt es also, dass wenn wir in seinem Namen versammelt sind, er mitten unter uns ist? (Matthäus 18,20)
Was heißt es also, wenn der Name Jesus über jedem anderen Namen ist und wenn im Namen Jesus sich jedes Knie beugen muss? (Philipper 2,9–11)

Wenn ich etwas im Namen von jemandem sage, dann verkündige ich den Willen desjenigen.
Wenn mein Bruder nicht mit zu einer Besprechung kann, kann er mich beauftragen, anstelle von ihm das zu sagen, was sein Wille, was sein Ziel ist.
„Mein Bruder würde xyz vorschlagen“
„Im Namen meines Bruders kann ich sagen: …“
„Mein Bruder kann heute nicht hier sein, aber er würde … „

Paulus macht genau das in einem Brief an die Korinther:

„So sind wir nun Gesandte an Christi statt,
indem Gott gleichsam durch uns ermahnt; wir bitten für Christus:
Lasst euch versöhnen mit Gott!“

2.Korinther 5,20 (ELB)

Was ist also die Grundlage dafür, dass ich im Namen von jemanden sprechen kann?
Was ist also die Grundlage dafür, dass ich im Namen von Jesus sprechen kann?
Was ist also die Grundlage dafür, dass ich im Namen von Jesus zu Gott dem Höchsten beten kann und er wird mich erhören?

  1. Ich kenne den Willen und das Ziel der Person (von Jesus).
    Im besten fall kenne ich den Willen und das Ziel der Person so genau, dass er zu meinem eigenen Willen und zu meinem eigenen Ziel wird.
  2. Ich bekomme einen Auftrag von der Person (von Jesus).
    Den Auftrag haben wir von Jesus selbst bekommen, zuletzt bei seiner Himmelfahrt.
    „Gehet hin …!“
  3. Ich stelle meinen eigenen Willen, meine eigene Wünsche und meine eigenen Ziele hintenan.
    Ich verkündige nicht meine Gedanken, sondern die Worte dessen, der mich beauftragt (Jesus). Ich bin in einer Beziehung zu diesem Jesus, ich mache mich eins mit diesem Jesus und sein Wille ist mein Wille und seine Ziele sind meine Ziele. Wenn dein Ziel nicht sein Ziel ist, dann brauchst du nicht im Namen von Jesus beten!
    Ist sein Ziel auch dein Ziel, dann brauchst du auch nicht im Namen von Jesus beten, denn dann betest du automatisch im Namen von Jesus (Johannes 15,7)
  4. Ich spreche in der Autorität dessen, der mich sendet.
    Wenn mein Bruder in dem Gremium, in dem ich seinen Willen verkündige, keine große Relevanz hat, dann habe auch ich keine Autorität. Wenn er aber der Vorsitzende ist, dann spreche ich in der Autorität des Vorsitzenden.
    Nun ist Jesus Christus die höchste aller Autoritäten, vor wem sollte ich mich also fürchten, wo sich doch alles vor ihm beugen muss?
    Ich spreche nicht nur in der Autorität von Jesus, sondern ich stelle mich auch unter seine Autorität.
    Ich stelle mich nicht über seinen Willen und stelle mich auch nicht an seinen Platz, auch wenn ich an seiner statt spreche und bitte.
    Ich erkenne die Autorität Jesu über mich an, ich beuge mich seinem Namen, ich beuge mich seinem Willen. (Das wird irgendwann jeder müssen, ob er will oder nicht)
  5. Der Auftraggeber (Jesus) hat bedingungsloses Vertrauen zu mir.
    Es ist nicht mein Glaube, der Berge versetzt, es ist der Glaube Jesu an mich, durch den ich Berge versetzen kann.
    David begegnete dem Goliath nicht, weile er selbst so mutig gewesen wäre. Oder weil ein Kleiner einen Großen besiegen kann, nur durch sein Mindset.
    Er begegnete diesem Riesen im Namen des einzig wahren Gottes.
    Er begegnete diesem Riesen, weil er wusste, dass dieser Gott bedingungslos hinter ihm stand.
    Er ist eine riesige Verantwortung etwas im Namen von Jesus zu sagen oder zu bitten.
    Gebrauche es nicht leichtfertig und prüfe es immer an seinem Willen!
  6. Ich bin nicht verantwortlich!
    Gott rettet durch Jesus Christus. Nicht ich, nicht meine guten Taten, nicht mein tolles verhalten, nicht meine Religiosität …, nicht mein Gebet in Jesu Namen, nicht mein „Jesus“ ruf über meine Familie, meinen Ort, mein Volk.
    Es ist die Verantwortung dessen, in dessen Namen ich komme: Jesus Christus der Herr!
  7. Jesus ist dabei!
    Das krasse, und da kommt mein Beispiel mit meinem Bruder an seine Grenzen, Jesus ist tatsächlich mit dabei.
    Ich spreche also nicht nur in seiner Autorität und in seinem Namen, sondern Jesus selbst spricht durch mich.
    Dort wo ich und meine Geschwister eins sind in seinem Namen, dort wo wir Geschwister eins sind mit seinem Willen und mit seinen Zielen, dort ist er mitten unter uns.
    Wenn wir uns nach dem Gottesdienst über die neusten Blockbuster unterhalten oder uns über die Leistung unserer Lieblingsmannschaft aufregen … wie sehr ist dann Jesus Christus in unserer Mitte?
    Wenn wir uns aber über den Willen Jesu unterhalten, wenn wir darüber diskutieren, was seine Wünsche sind, wenn wir uns darüber zoffen, was sein nächstes Ziel ist … wie viel mehr würde Jesus Christus selbst in unserer Mitte sein?

Was ist der Wille von Jesus?

Stellt sich die Frage: Kennst du den Willen von Jesus? Weißt du um seine Ziele? Kennst du seine Sehnsüchte, seine Wünsche, sein Verlangen?
Wieso willst du also den Namen Jesus verkündigen ohne seine Wege zu kennen?

Eine Lehre, die wir aus dem Bibelvers oben ziehen können:
Es ist nicht der Wille des Vaters, dass du im Namen Jesus weissagst,
oder dass du im Namen Jesus Dämonen austreibst,
oder dass du im Namen Jesus Wunder vollbringst.
Es kann sein, dass Gott das alles durch dich geschehen lässt und das auch benutzt, das möchte ich nicht abstreiten, aber es ist nicht der primäre Wille und nicht das oberste Ziel.

Sein Wille und sein Ziel ist, dass du jetzt und hier seinen Willen tust.
Das oberste Ziel ist es, dass Menschen den Vater im Himmel verherrlichen/anbeten.
Mega krasse Wunder, Austreibungen und Prophetien kann Gott dafür benutzen, aber nur dann, wenn es nicht deine eigenen selbstsüchtigen Wünsche sind.

Das oberste Ziel von Jesus Christus war: Den Vater im Himmel bekannt zu machen (durch sein Leben), den Vater im Himmel zu verherrlichen (bis in den Tod), Frieden zu schaffen zwischen dir und mir und dem Vater im Himmel (durch die Auferstehung).

Wenn du das nächste Mal im Namen Jesus sprechen willst oder Gott bittest, überlege, ob dein Wille auch sein Wille ist.
Ob du dadurch den Namen des Vaters im Himmel bekannt machst.
Ob du dadurch den Namen des Vaters im Himmel verherrlichst.
Ob dadurch andere sich mit dem Vaters im Himmel versöhnen.

Überlege, ob du wirklich beten kannst:

dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden.“

Matthäus 6,10 (ELB)

Und gleichzeitig:

„Vater, wenn du diesen Kelch von mir wegnehmen willst,
doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!

Lukas 22,42 (ELB)

Praktisch

Exemplarisch ein paar Bibelverse zum Willen Gottes, damit es nicht nur Theorie bleib.

„Denn dies ist der Wille meines Vaters,
dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat;
und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.“

Johannes 6,40 (ELB)

„Und seid nicht gleichförmig dieser Welt,
sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes,
dass ihr prüft, was der Wille Gottes ist:
das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“

Römer 12,2 (ELB)

„Denn dies ist Gottes Wille: eure Heiligung […]“

1.Thessalonicher 4,3 (ELB)

„Wir ermahnen euch aber, Brüder:
Weist die Unordentlichen zurecht,
tröstet die Kleinmütigen,
nehmt euch der Schwachen an,
seid langmütig gegen alle! 
Seht zu, dass niemand einem anderen Böses mit Bösem vergilt,
sondern strebt allezeit dem Guten nach gegeneinander und gegen alle! 
Freut euch allezeit!
Betet unablässig! 
Sagt in allem Dank!
Denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“

1.Thessalonicher 5,18 (ELB)

#TheoDonnerstag – und DU?

  • In wessen Namen betest du? in deinem eigenen?
  • Lebst und betest du im Namen Jesus?
  • Lebst und betest du im Willen von Jesus?


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