Lukas 16 – eine Auslegung

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- Seite 2: Das Gleichnis vom untreuen Knecht
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- Seite 5: Ein komischer Vers
- Seite 6: Lazarus
- Seite 7: Wie es weiter ging
Wie ging es in Lukas weiter?
Nach der Lazarus-Geschichte kommt tatsächlich ein Reicher zu Jesus. (Lukas 18 ab Vers 18)
Obwohl er sehr religiös ist und alle Gebote hält, hängt sein Herz leider zu sehr am Mammon, am irdischen, am Besitz, am Reichtum. Auch hier ist der Reiche Mann ein Bild für die geistlichen Führer und für Menschen, für die Religion eine Tradition aus Regeln und Pflichten ist.
Gelernt und einstudiert und eingeübt bis ins Kleinste, doch das Herz eine Ewigkeit weg vom Schöpfer.
„Als er aber dies hörte, wurde er sehr betrübt, denn er war sehr reich.“
Lukas 18,23 (ELB)
Traurig, wirklich traurig. Und Jesus warnt:
„Denn es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht,
Lukas 18,25 (ELB)
als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt.“
Die umstehenden, also seine Jünger fragen erstaunt, wer denn dann überhaupt ins Königreich Gottes kommen kann. Jesus antwortet ihnen:
„Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott.“
Lukas 18,27 (ELB)
Und genau das geschieht dann auch in Kapitel 19.
Jesus kommt zu einem Oberzöllner.
Zachäus wird uns ebenfalls als sehr reich vorgestellt.
Doch: Jesus kommt zu ihm.
„Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott.“
Lukas 18,27 (ELB)
Es ist nicht der Mensch der rettet.
Es ist nicht Mose (das Gesetz) das rettet.
Es sind nicht die Propheten (gute Werke) die retten.
Es ist alleine Gott, der zur Umkehr bewegt und zur Rettung führt.
Es ist die Gnade und Liebe unseres Herrn, die rettet.
Zachäus tut Buße, kehrt von seinem sündigen Weg um.
Eine wahrhafte 180° Wende, er wird zu einem neuen Menschen.
„Und Jesus sprach zu ihm:
Lukas 19,9-10 (ELB)
Heute ist diesem Haus Heil widerfahren, weil auch er ein Sohn Abrahams ist;
denn der Sohn des Menschen ist gekommen,
um zu suchen und zu retten, was verloren ist.“
Wunderschön: Zachäus wird hier Sohn Abrahams genannt.
Zachäus hat begriffen, was Abraham wusste:
„Und er (Abraham) glaubte dem HERRN; und er rechnete es ihm als Gerechtigkeit an.“
1.Mose 15,6 / Römer 4,3 / Galater 3,6 / Jakobus 2,23 (ELB)
Es geht nicht um Reichtum und das Reichtum, Wohlstand, Luxus und Besitz per se böse sei.
Es geht um das Herz und wie wir unseren Besitz wahrnehmen und mit ihm umgehen.
Es geht um unser Vertrauen in unseren Erlöser.
Es geht um Glauben.
Zachäus ist das reale Abbild von unserem Verwalter.
Zachäus wurde vom untreuen Verwalter und treuen.
- Jesus (der Herr) kommt und fordert Rechenschaft.
- Zachäus erkennt, dass er verloren ist. Er erkennt, dass das Urteil feststeht.
- Zachäus gibt die Hälfte und erstattet vierfach. (Die 4 steht für etwas, das komplett und vollständig ist)
- Jesus (der Herr) spricht ihm Heil zu.
Wenn in der Bibel etwas wichtig ist, dann taucht das Bild immer und immer wieder auf.
In meiner Einleitung sagte ich:
In der Bibel ist alles miteinander verwoben, alles geht in Kreisläufen und Bahnen und doch ist jedes für sich wieder etwas Eigenes. Mit dem untreuen Verwalter, der Geschichte von Lazarus und der Geschichte von Zachäus haben wir ein perfektes Beispiel.
Die Fäden laufen zusammen
Alles ist verwoben, alles geht in Kreisläufen und Bahnen haben wir gesagt.
Packt man alles zusammen, ist die Bibel wie ein Trichter. Ein Trichter, der sich in großen Bahnen immer weiter verengt und konzentriert und verengt.
Das Zentrum, der Dreh- und Angelpunkt, der Fixpunkt, dass ist auf Golgotha.
Als Jesus am Kreuz starb.
Und auch im Lukas schließen sich jetzt alle offenen Enden.
Jesus geht nach Jerusalem.
Hier wird Jesus nochmals von allen religiösen Gruppen geprüft, doch er ist nicht der, den sie sich als Messias vorstellten. (Kapitel 20)
Die Führer übergeben Jesus an Pilatus und fordern stattdessen Barabbas („Sohn des Vaters“) freizulassen, ein Aufrührer und Mörder.
Und so lehnten die Juden Jesus zum dritten Mal als den Messias und Retter ab.
Doch durch die Ablehnung, durch den Tod und die Auferstehung Jesu geschah etwas viel gewaltigeres.
Ein viertes und letztes Mal lehnten die führenden Juden ihren Messias dann in Apostelgeschichte 7 ab.
Mit der Hinrichtung von Stephanus brach ein neues Zeitalter an.
So traurig der Weg der religiösen Führer Israels war, so dankbar dürfen wir als Heiden sein. Denn mit Tod und Auferstehung Jesu wurde es möglich, dass nicht nur Juden zum Heil kommen, sondern alle Menschen. Nur durch den Tod wurde das Gesetz aufgehoben und nur durch die Auferstehung konnte etwas Neues entstehen.
Apostelgeschichte 7 ist ein Wendepunkt (wie Lukas 11 ein Wendepunkt war), denn von nun an wird das Evangelium allen Menschen verkündet.
Zuerst dem Mischvolk der Samariter (Kapitel 8) und dann auch zu allen restlichen Heiden (Kapitel 10).
Dennoch darf Lukas 16 uns eine Warnung sein. Es gibt ein zu spät!
- Ich will mein Herz nicht an Reichtum, Besitz, religiöses Wissen, irdischen Segen, den Mammon, eigene Ehre, Ruhm und Erfolg hängen, sondern mein Herz soll meinem Heiland Jesus Christus gehören.
- Ich will alles, was ich habe und was ich bin, in das Reich Gottes investieren.
- Ich will auf meine Mitmenschen achtgeben und ihnen dienen und ihnen vor allem die gute Botschaft der Rettung durch unseren Herrn Jesus Christus weitersagen.
„Denn es ist kein Unterschied zwischen Jude und Grieche,
Römer 10,12-13 (ELB)
denn er ist Herr über alle, und er ist reich für alle, die ihn anrufen;
»denn jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird gerettet werden«“
„Da ist nicht Jude noch Grieche,
Galater 3,28 (ELB)
da ist nicht Sklave noch Freier,
da ist nicht Mann und Frau;
denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.„
„Da ist weder Grieche noch Jude, Beschneidung noch Unbeschnittensein,
Kolosser 3,11 (ELB)
Barbar, Skythe, Sklave, Freier,
sondern Christus alles und in allen.„
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