#8 TheoDonnerstag – Vergebung Teil 1

#8 TheoDonnerstag – Vergebung Teil 1

Heute geht es um Vergebung.
Vergebung ist ein riesiges Thema, daher werden wir uns nur ein paar Aspekte davon anschauen.
Sehr wahrscheinlich werden zu dem Thema noch weitere #TheoDonnerstage oder Artikel erscheinen.

Wir wollen uns zum Thema Vergebung eine Begebenheit in Matthäus 18, ab Vers 21 anschauen.
Matthäus 18 ist mitunter das zentrale Kapitel in der Bibel, wenn es um Vergebung geht.

Hier kommt Petrus zu Jesus und fragt:

„Herr, wie oft soll ich meinem Bruder, der gegen mich sündigt, vergeben? Bis siebenmal?“

Matthäus 18,21 (Elb)

Petrus spricht hier eine Sache an, über die Jesus ein paar Verse davor gesprochen hatte (Vers 15):

„Wenn aber dein Bruder an dir gesündigt hat, …“

Matthäus 18,15 (Elb)

In erster Linie muss ein Vergehen/Schuld zwischen 2 Personen zuerst zwischen diesen 2 geklärt werden.
Wenn das nicht reicht, dann soll man 1-2 Personen hinzuziehen.
Wenn das immer noch nicht hilft, dann soll die örtliche Gemeinde eingreifen.
Wenn das immer noch nicht hilft, dann bleibt nur noch der Ausschluss.
Aber auch hier bleibt die Türe für die Person immer offen, denn es gibt auch hier immer einen Weg zurück.
Eben durch Vergebung, Buße und Umkehr.

Vergebung ist also nicht billig einfach ein „Entschuldigung“, oder „Sorry“ oder ein schnelles „Tut mir leid“.
Vergebung ist etwas tiefes, etwas, das echte Veränderung und Umkehr schafft.

Vergeben, aber wie oft?

Nun ist die Frage von Petrus: „Wie oft? – Reicht es 7 mal?“
Die 7 steht für Vollkommenheit.
Steht eine Zahl an der Zehnerstelle betrifft es immer die ganze Generation. (Bekannt in der Bibel sind z.B. 40 Jahre Zeit der Prüfung/Versuchung/Strafe. Die 4 steht für Vollständigkeit, etwas das komplett ist. Die 40 ist dann nicht die Einzelperson oder einzelne Sache, sondern die ganze Generation)
Wenn Jesus jetzt also antwortet man solle 70x7mal vergeben, so bedeutet es, dass man innerhalb seiner Generation und seines Lebens immer vollkommen vergeben soll. Oder etwas anders gesagt: 70mal steht für die Generation in der du lebst, hier sollst du vollkommen vergeben. 7mal steht für dein eigenes Leben, auch hier sollst du immer vollkommen vergeben.
Man könnte auch sagen, dass wir maßlos und unbegrenzt vergeben sollen.

Es gibt dazu noch eine andere Auslegung, die das Gleiche ausdrückt.
Dazu müssen wir zurück zum Anfang der Bibel. Zur Geschichte von Kain und Abel.
Als Kain den Abel erschlagen hatte, sollte dieser 7fach gerächt werden, sollte ihm jemand etwas antun.

Einer von Kains Nachkommen (Lamech) erschlug 2 Personen und er sagte dann, wenn Kain 7fach gerächt werden sollte, so solle er 77-fach gerächt werden (in der Jüdischen Überlieferung 70x7mal).
Das will ausdrücken, dass es kein Maß gibt.
Jesus sagt also in unserer Begebenheit, es soll in deinem Leben immer Raum für Vergebung geben.
Unser Vergebungswille soll in unserem Leben, in unserer Generation vollkommen, also maßlos, also unbegrenzt sein.

Hier geht es um die Vergebung, wenn jemand Reue zeigt und darum bittet.
Das wäre das Normale.

Nun, als Christ sollten wir gewohnt sein noch ein paar Schritte weiter zu gehen.
Liebe deinen Nächste wie dich selbst ist der Standard.
Achte den Anderen höher als dich selbst ist das Ziel als Christ.
Du sollst dich nicht von deiner Frau scheiden lassen ist der Standard.
Liebe deine Frau, wie Christus die Gemeinde, ist der Maßstab des Christen.
Und auch unsere Vergebung soll noch viel weiter gehen, als der Standard.
Nicht erst, wenn der Fehler eingesehen wird und um Vergebung gebeten wird, sollen wir vergeben, nein, für einen Christen beginnt Vergebung schon viel früher.

„Vergebt euch untereinander, […], wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!“

Kolosser 3, 12-13 (Elb)

Oder im Vaterunser:

„Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.“

Matthäus 6,9-15 (Elb)

Es geht also nicht darum: „wie du mir, so ich dir“
Sondern: „wie Jesus Christus mir, so ich dir!“

Aber: mit dieser Herzensvergebung ist noch nicht die Beziehung wieder hergestellt.
Der Schuldiger ist ja jetzt immer noch der Schuldiger und hat noch nicht um Vergebung gebeten.
Die Beziehung ist noch gestört.
Erst wenn Einsichtigkeit/Reue vorliegt, dann wird es eine offene Vergebung, die eine Beziehung auch wieder heilen kann.

Und es geht sogar noch weiter.
Wenn wir nicht vergeben können, dann kann uns Gott auch nicht vergeben.
Beziehungsweise ist die Beziehung zum Vater dann gestört.

„Darum sage ich euch:
Alles, um was ihr auch betet und bittet, glaubt,
dass ihr es empfangen habt, und es wird euch werden. 
Und wenn ihr steht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt,
damit auch euer Vater, der in den Himmeln ist, euch eure Übertretungen vergibt.“

Markus 11, 24-26 (Elb)

Ein sehr ernstes Thema.
Dazu gibt es dann noch einen 2. Teil, denn die Begebenheit hier mit Petrus mündet noch in ein Gleichnis von Jesus, welches ich euch nicht vorenthalten möchte.

#TheoDonnerstag – und DU?

  • Hast du schon Vergebung erlebt?
  • Hast du schon vergeben?
  • Wie hast du schon vergeben?


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